Kurse für die Fortbildung nach dem Curriculum der Bundesärztekammer und den Titel Präventologin oder Präventologe
Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenzkurse sind wachsende Aufgabenfelder der Gesundheitsversorgung. Ärztinnen und Ärzte erleben dies in ihrem Praxisalltag alltäglich und naturheilkundliches Denken wie Handeln will Patienten unterstützen, selbst für ihre Gesundheit zu sorgen. Die Naturheilverfahren und evidenzbasierte Präventionspraktiken sind also Geschwister einer Medizin, die den Menschen und humane Lebenswelten in den Mittelpunkt stellt. Die Vermittlung von Handlungskompetenz für Patienten im Verhalten und bei den Verhältnissen kennzeichnet den guten Arzt. Die Gesundheitspolitik setzt vermehrt auf Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitskompetenz. Der Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz beschreibt das neue Anforderungsprofil für die ambulante Medizin, die sozial bedingte Krankheiten, psychosomatische Leiden und auch neue Infektionsgefahren bewältigen muss.
Die Bezeichnung „Gesundheitsförderung und Prävention“ nach dem Curriculum der Bundesärztekammer ist durch die Landesärztekammer Baden-Württemberg als curriculare Fortbildung (cF) anerkannt. Der Berufsverband der Präventologen e.V. verantwortet in Kooperation mit dem ZAEN die geschützte Zusatzbezeichnung Präventologin/Präventologe.
Die einzelnen, jeweils zertifizierten Kursmodule befähigen unabhängig zur Durchführung von spezifischen Maßnahmen der Gesundheitsförderung und zur sozialtherapeutischen Intervention, die Patienten zum präventiven und gesundheitskompetenten Verhalten ertüchtigt. Mit der erfolgreichen Teilnahme an drei Weiterbildungskursen erhalten die Teilnehmer die Qualifikationsbezeichnung „Gesundheitsförderung und Prävention“ nach den Vorgaben der Bundesärztekammer. Mit dem zusätzlichen vierten Modul und einem Leistungsnachweis (Referat mit Diskussion) wird die Zusatzbezeichnung und der Titel Präventologin oder Präventologe erworben.
Die einzelnen Module können in beliebiger Reihenfolge absolviert werden, da sie unabhängig voneinander sind.
Modul 1: Ärztliche Gesundheitsförderung
- Grundlagen: Gesundheitskompetenz, Gesundheitsförderung und Prävention in der medizinischen Praxis
- Faktoren des Gesundheitsverhaltens und Schlussfolgerungen für die ärztliche Beratung
- Modelle erfolgreicher Gesundheitskompetenzentwicklung
- individuelle und soziale Resilienz bei Patienten mit chronischer Krankheit oder Infektionskrankheiten wie Covid-19 oder Long-Covid Syndrom
- Die gesundheitsförderliche und sozial wirksame Arztpraxis
Modul 2: Gesundheitskompetenzentwicklung und Patientenbildung
- Zielgruppenbezogene Aspekte der Gesundheitsförderung und Prävention
- Gesundheitskompetenzförderung bei chronischen Krankheitsbildern
- Methodik, Theorie und Praxis einer individuellen und gruppengestützten Gesundheitskompetenzentwicklung
- präventologischer Umgang mit Infektionskrankheiten in der Gesundheitsversorgung
- Umsetzung von Gesundheitsbildungsmaßnahmen in der Arztpraxis und in der ambulanten Versorgung
Modul 3: Die Arztpraxis als Zentrum der Gesundheitsförderung und der sozialen Gesundheit
- Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenzbildung für chronisch Kranke und psychosozial beeinträchtigte Patienten
- Arbeitsplatzspezifische Rahmenbedingungen und Interventionsstrategien für Betriebe und Organisationen
- Praktische Übungen in Health Literacy und Handhabung des Trainermanuals zur Durchführung von GLK- Kursen (Gesundheit und Lebenskompetenz)
- Modelle der kommunalen Gesundheitsförderung
- Strategien der Resilienzförderung für chronisch kranke Patienten
- Konzepte und Handlungsweisen einer praktischen Sozialmedizin
Die Teilnehmer erhalten nach jedem Modul eine Teilnahmebestätigung und Fortbildungspunkte mit ihren jeweils erworbenen Kenntnissen und Befähigungen. Wenn alle drei Teile absolviert sind, erhalten die Teilnehmer das Zertifikat „Trainer für Gesundheit und Lebenskompetenz“ und die Qualifikationsbezeichnung nach den Vorgaben der Bundesärztekammer: „Gesundheitsförderung und Prävention“.
Modul: Zusatzbezeichnung Präventologin/Präventologe: Nach der erfolgreichen Teilnahme an den drei Basis-Modulen kann mit diesem zusätzlichen Modul inclusive Leistungsnachweis (Referat mit Diskussion) die Zusatzbezeichnung und der Titel Präventologin oder Präventologe erworben werden.
-spezielle Aspekte der praktischen Gesundheitsförderung
-integrative Versorgungsangebote durch die Arztpraxis
-ärztliche Versorgung und kommunale Gesundheitsförderung
-die Arztpraxis als Quelle von Gesundheitskompetenz und sozialer Gesundheit
-das ärztliche Tätigkeitsfeld der Präventologin / des Präventologen
Interessierte nehmen bitte Kontakt zu einem der beiden Referenten auf, um ein Referatsthema abzustimmen.
Voraussetzung für die Teilnahme: Modul 1 – 3 curriculare Fortbildung